Reflexionen zum Jahresende
gedanken Dec 31, 2016
Ich blicke zurück aufs Jahr 2016, und trivial wäre es zu sagen, dieses Jahr, das sich neigt, sei bewegt gewesen. Natürlich war es das, für so viele von uns und in vielerlei Hinsicht. Wenn ich aber still dasitze und spüre nach, was es in mir hinterlässt und womit es mich auf den Weg ins neue Jahr schickt, dann ist da vor allem Weite. Als seien in einer Welt, die man vielfach verstörend finden konnte in diesem Jahr, auch alte Schranken weggefallen, die ihre Zeit nicht mehr haben. Als wären neue Einladungen da, in das hineinzuwachsen, was wir seit jeher sind, und das zu tun, wofür wir seit jeher hier sind. Mit ihnen fallen alte Ausreden weg. Als sei Trägheit keine Wahl mehr, als sei Gleichgültigkeit keine gleichermaßen gültige Wahl mehr neben den Möglichkeiten, die sich uns bieten.
Was das Jahr gebracht hat, bietet umfangreichen Anlass zur Dankbarkeit. Denn ausnahmslos alles, was in diesem Jahr geschehen ist, formt den Weg, der anders nicht hätte sein können. Es bleibt Dankbarkeit für jeden Baustein und für jeden Beitrag. Ob ich sie mir „so vorgestellt hatte“, spielt keine Rolle mehr. Der Weg, der im Gehen entsteht, ist der einzig mögliche – Wahl ohne Wahl!
Das Fühlen wendet sich wieder der Weite zu und dem Atem, der trägt. Im Atem das heitere innere Wissen, das noch nicht geschrieben steht, was jetzt möglich ist. Ein Lächeln in mich hinein, ein Gefühl der Verspieltheit. Tiefer verbunden als je zuvor mit allem was mich ausmacht, und zugleich gerade deshalb freier denn je zu erkunden, was gerade erst kommen will. Dankbar für die tiefe Kontinuität in meinem Leben und für allen Aufbruch, wünsche ich dir, mir und allen Wesen Atem als bewussten Spielraum. Atem als Aufbruch, Atem als Ankunft, Atem als Ja und als Staunen.
Es wird ein gutes Jahr. Von Herzen,
Matthias